Mount Rosary, 21. bis 27. Mai 2012
Vom Montag Abend bis Sonntag in der
Früh bin ich zu Gast bei den Helpers of Mount Rosary. Sie betreuen
die diözesane Caritas Einrichtung „Mount Rosary Charitable
Institute“. Es ist dies ein Gelände mit etlichen Häusern,
Stallungen und anderen Unterbringungsmöglichkeiten, etwa 42km
östlich von Mangalore im Ortsteil Alangar der Stadt Moodbidri
gelegen. Leiter der Caritas Einrichtung ist Msgr Edwin Pinto, der
zur Unterstützung dieser Einrichtung 1990 die
Schwesterngemeinschaft der Helpers of Mount Rosary gegründet hat.
Mittlerweile ist diese eine kirchlich anerkannte Ordensgemeinschaft
diözesanen Rechts. Generaloberin ist Sr. Prescilla D'Mello. Mit ihr
und Edwin Pinto bin ich öfters zusammen und lerne so Mount Rosary
besser kennen. Mir werden die verschiedenen Häuser gezeigt:
Altenheime, Unterkunft und Betreuung von Frauen mit mentaler und
körperlicher Behinderung, landwirtschaftliche Betriebe,
Mädcheninternat, und Ausbildungshäuser für die Aspirantinnen,
Postulantinnen und Novizinnen der Ordensgemeinschaft. Zudem gehört
ein kleines Spital in Alangar selbst zur Einrichtung. Die Schwestern
haben auch andere Niederlassungen im Bundesstaat Karnataka. Ziel
meines Aufenthalts ist auch eine neue Website www,mountrosary.org
einzurichten. Diverse technische Schwierigkeiten verzögern den
Launch noch ein bisschen. Wenn sie gut gelingt, wird dort Mount
Rosary besser erklärt, als ich es hier tun könnte.
Eine für Indien spezielle Form der
Sozialarbeit wird mir in diesen Tagen nahegebracht die
Selbsthilfegruppen. Die Schwestern bzw. die Mitglieder bereits
bestehender Gruppen laden arme Leute zu monatlichen Treffen ein. Dort
tauscht man sich über aktuelle Probleme bezüglich Familie, Umwelt,
Arbeit, Gesellschaft aus. Es gibt auch Mikrokredite, um kleine
Projekte, zum Beispiel die Wohnsituation, zu verbessern. Bei einem
Treffen, wo sich ausnahmsweise zwei Gruppen getroffen haben, bin ich
dabei. Die Leute, großteils Frauen, (aus allen Religionen) sind
ziemlich diszipliniert und hören einander zu. Zum einen werden
Mikrokredite zurückbezahlt, zum anderen gibt es auch einen kleinen
Vortrag von Sr. Jacintha über Zahn- und Kieferprobleme. Nach dem
Treffen werden mir ein paar Häuser gezeigt, wo es durch die
Mikrokredite, aber auch die bessere Motivation durch die Treffen zu
Verbesserungen gekommen ist.
Ein zweites Mal nimmt mich Sr. Jacintha
mit um mir die Situationen zu zeigen, in denen Mitglieder leben, die
sich erst seit kurzem entschlossen haben, mitzumachen. Ich werde
durch ärmste Wohnverhältnisse geführt (keine Türen, keine sanitären
Einrichtungen, etc.) Was die indische Situation auszeichnet, und nach
Angaben meiner Mitbrüder, die auch in Tansania Missionsstationen
haben, in Afrika nicht funktioniert, ist, dass die Menschen
weiterkommen wollen, sich ein Ziel setzen und mitmachen. Für die
Schwerstern ist diese Arbeit eine Freude, da sie immer wieder kleine
Erfolge und Verbesserungen miterleben dürfen.
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