2012
Mittlerweile bin ich eine Woche in Indien. Das vielfältige Programm und technische Schwierigkeiten haben das Bloggen nicht gerade einfach gemacht.
Mittlerweile bin ich eine Woche in Indien. Das vielfältige Programm und technische Schwierigkeiten haben das Bloggen nicht gerade einfach gemacht.
Ich gebe einen Überblick, was bisher
war und schreibe Einzelheiten (= neue Blogs) falls es die Umstände
erlauben:
Samstag, 19. Mai: Nach der Laudes
nehmen mich P. Pius und Br. Baptist mit zu den Karmelitinnen
gegenüber Mullers Hospital, in Mangalore. Wir feiern dort Hl. Messe
in Englischer Sprache. Anschließend gibt es fürstliches Frühstück.
Die beiden Mitbrüder verabschieden während ich mit den
Karmelitinnen im Sprechzimmer Rekreation halten darf.... und jetzt
wäre ein eigener Blog dran...
Nach dem Gespräch mit den Schwestern
darf ich noch ein paar Fotos machen, die ich gelegentlich den
österreichischen Mitschwestern zeigen werde.
Sr. Suneetha, eine Helper of Mount
Rosary (HMR), die dreieinhalb Jahre in Linz war, holt mich bei den
Karmelitinnen ab und zeigt mir Mullers Hospital, im besonderen jene
Bereiche, wo ihre Mitschwestern arbeiten. In Mullers Hospital ist
auch Mittagessen.
Anschließend besuchen wir eine
Außenstation von Mullers Hospital, wo der Bruder von P. Pius,
ebenfalls ein Priester, Chef ist. Dort werden homöopathische
Medikamente hergestellt. Ich interessiere mich zwar nicht für
Homöopathie und begreife nicht, warum ich gerade dorthin gebracht
worden bin, nehme aber die Gelegenheit war und konfrontiere ihn mit
meiner Beobachtung, dass ich bei uns einen gewissen Generalverdacht
wahrnehme, Homöopathie sei esoterisch bzw. vom Teufel. Nicht zuletzt
wird diese Meinung auch durch indische Priester bei uns verbreitet.
Wilfred hält dagegen eine mehr als hundertjährige, erfolgreiche
Tradition und dass diese Art der Medizin wissenschaftlich entwickelt
wird. Er hat durchaus Verständnis, dass Homöopathie in Europa
teilweise wenig Anerkennung findet und die Ärzte zumeist einen
anderen Zugang zur Behandlung von Krankheiten wählen.
Weiters frage ich ihn warum er als
Priester diese Einrichtung leite; in Europa konzentrieren wir uns auf
die pastorale Kernkompetenz und lassen solche Einrichtungen, auch
wenn sie der Diözese gehören würden, von Laien verwalten. Die
Kirche in Indien, so erklärt er mir, hat als ganz kleine Einheit
wenig Zugang zum Großteil der Bevölkerung. Zugang bekommt sie, wenn
sie sozial aktiv ist und durch medizinische oder edukative Angebote
(Spitäler, Schulen) besonders sozial Schwachen eine Hilfe ist. Das
macht für mich auch die Unternehmungen der Mount Rosary Schwestern,
wie auch jene meiner Mitbrüder besser verständlich.
Anschließend führt mich Sr. Suneetha
zu ihrer Niederlassung ebenfalls in Mangalore. Jetzt wäre gut ein
paar Fotos herzuzeigen, in welchen Umständen Ordensleben auch
möglich ist. Der heruntergekommene Zustand der Behausung lässt mich
verstehen, dass die Schwestern dieses Haus nur vorübergehend
gemietet haben und Ausschau nach anderen Möglichkeiten halten.
Am Abend bin ich wieder in unserem
Kloster beim Infant Jesus Śhrine.
Am Sonntag konzelebriere ich in der Hl.
Messe um 7.15 Uhr. Die Messe ist in Konkani und sehr gut besucht.
Heute nimmt mich Sr. Suneetha mit zu
ihrer Familie. Unweit davon der Pilgerort des hl. Joseph Vas, dem wir
einen Besuch abstatten.
Anschließend fahren wir zum Heimatort
des verstorbenen P. Thomas Baretto. In jenem Haus, wo P. Thomas viel
Zeit während seiner Heimaturlaube verbracht hat, leben ein Bruder
und dessen Frau, sowie die Witwe eines weiteren bereits verstorbenen
Bruders und deren beide Söhne. Blumen um das Anwesen lassen Spuren
von P. Thomas auch dort erkennen.
Am Montag besuchen Sr. Suneetha und ich
das Kloster Ryshivana unserer Mitbrüder. Es ist am Stadtrand von
Mangalore sehr schön gelegen und ein sehr gut ausgebuchtes
Exerzitienhaus. Es wird von P. John Sequeria geleitet, der früher
ein Jahr in der österreichischen Karmelprovinz verbracht hat. Dann
fahren wir zur Familie von Sr. Flossy HMR, die zur Linzer
Klostergemeinschaft gehört. Sie leben am Fluss im Mangalore und wir
bekommen sehr guten Fisch zum Mittagessen. Anschließend besuchen wir
die Mutter von Sr. Diana (ebenfalls HMR Linz), sowie Reshma und Reka,
die mich bereits am Flughafen in Mangalore begrüßt haben.
Die Mutter von Sr. Diana ist ziemlich
leidend. Wir machen Fotos und beten für sie. Die 27 jährige Nichte
von Sr. Diana, Reshma erzählt uns ihre Leidens- und
Auferstehungsgeschichte, die ein eigener Blog sein sollte: Fieber →
Medikament mit Nebenwirkung → Versagen beider Nieren und
Dialysepatient, → Suizid des Vaters, wegen der scheinbaren
Aussichtslosigkeit → und schließlich, dass doch eine
Transplantation möglich und erfolgreich war und sie bald wird wieder
arbeiten können.
Am späten Nachmittag werde ich nach
Mount Rosary im Ort Alangar bei Moodbidri gebracht und feierlich
empfangen.
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