Dienstag, 29. Mai 2012

2012 Mount Rosary


Mount Rosary, 21. bis 27. Mai 2012
Vom Montag Abend bis Sonntag in der Früh bin ich zu Gast bei den Helpers of Mount Rosary. Sie betreuen die diözesane Caritas Einrichtung „Mount Rosary Charitable Institute“. Es ist dies ein Gelände mit etlichen Häusern, Stallungen und anderen Unterbringungsmöglichkeiten, etwa 42km östlich von Mangalore im Ortsteil Alangar der Stadt Moodbidri gelegen. Leiter der Caritas Einrichtung ist Msgr Edwin Pinto, der zur Unterstützung dieser Einrichtung 1990 die Schwesterngemeinschaft der Helpers of Mount Rosary gegründet hat. Mittlerweile ist diese eine kirchlich anerkannte Ordensgemeinschaft diözesanen Rechts. Generaloberin ist Sr. Prescilla D'Mello. Mit ihr und Edwin Pinto bin ich öfters zusammen und lerne so Mount Rosary besser kennen. Mir werden die verschiedenen Häuser gezeigt: Altenheime, Unterkunft und Betreuung von Frauen mit mentaler und körperlicher Behinderung, landwirtschaftliche Betriebe, Mädcheninternat, und Ausbildungshäuser für die Aspirantinnen, Postulantinnen und Novizinnen der Ordensgemeinschaft. Zudem gehört ein kleines Spital in Alangar selbst zur Einrichtung. Die Schwestern haben auch andere Niederlassungen im Bundesstaat Karnataka. Ziel meines Aufenthalts ist auch eine neue Website www,mountrosary.org einzurichten. Diverse technische Schwierigkeiten verzögern den Launch noch ein bisschen. Wenn sie gut gelingt, wird dort Mount Rosary besser erklärt, als ich es hier tun könnte.

Eine für Indien spezielle Form der Sozialarbeit wird mir in diesen Tagen nahegebracht die Selbsthilfegruppen. Die Schwestern bzw. die Mitglieder bereits bestehender Gruppen laden arme Leute zu monatlichen Treffen ein. Dort tauscht man sich über aktuelle Probleme bezüglich Familie, Umwelt, Arbeit, Gesellschaft aus. Es gibt auch Mikrokredite, um kleine Projekte, zum Beispiel die Wohnsituation, zu verbessern. Bei einem Treffen, wo sich ausnahmsweise zwei Gruppen getroffen haben, bin ich dabei. Die Leute, großteils Frauen, (aus allen Religionen) sind ziemlich diszipliniert und hören einander zu. Zum einen werden Mikrokredite zurückbezahlt, zum anderen gibt es auch einen kleinen Vortrag von Sr. Jacintha über Zahn- und Kieferprobleme. Nach dem Treffen werden mir ein paar Häuser gezeigt, wo es durch die Mikrokredite, aber auch die bessere Motivation durch die Treffen zu Verbesserungen gekommen ist.
Ein zweites Mal nimmt mich Sr. Jacintha mit um mir die Situationen zu zeigen, in denen Mitglieder leben, die sich erst seit kurzem entschlossen haben, mitzumachen. Ich werde durch ärmste Wohnverhältnisse geführt (keine Türen, keine sanitären Einrichtungen, etc.) Was die indische Situation auszeichnet, und nach Angaben meiner Mitbrüder, die auch in Tansania Missionsstationen haben, in Afrika nicht funktioniert, ist, dass die Menschen weiterkommen wollen, sich ein Ziel setzen und mitmachen. Für die Schwerstern ist diese Arbeit eine Freude, da sie immer wieder kleine Erfolge und Verbesserungen miterleben dürfen.

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