Donnerstag, 24. Oktober 2019

2019 - Reiseüberraschungen

28. September New Delhi:
Wir warten auf den Weiterflug nach Bengaluru, als ein Mitarbeiter von Air India mich am Gate ausfindig macht und mir mitteilt, dass es etwas Gefährliches in meinem Koffer gäbe, dass zerstört werden müsse. Ich bin entsetzt, weil ich an den UV Lampe zur Wasseraufbereitung in Khawlailung denke. Für diese hatte ich vorher nicht wenig Zoll bezahlt und jetzt sollte sie zerstört werden. Zum Verhandeln/Streiten möchte ich Sr. Oravia mitnehmen, das wird mir nicht erlaubt. Also gehe ich mit dem Herrn von Air India zum Gepäckdurchsuchraum und werde damit konfrontiert, dass ich eine "Powerbank" im Koffer hätte, was nicht erlaubt sei. Ich erzähle den Herrschaften, dass mir beim letzten Flug in Indien mitgeteilt wurde, dass die Powerbank nicht im Handgepäck sein dürfe. Wir einen uns gütlich, ich bekomme die Powerbank in die Hand gedrückt und bedanke mich beim Air India Mitarbeiter artig für seinen Einsatz für meine Powerbank. Ich kann sowohl noch den Weiterflug erreichen und auch das Reisegepäck in Bengaluru entgegennehmen. Also neuer Zwischenstand: in Indien gehört die Powerbank ins Handgepäck.

10. Oktober Zugfahrt von Goa nach Honnavar.
Der Zug kommt an... wir sehen keinen Bahnsteig... Okay, der Zug ist lang und der Bahnsteig kurz - denken wir - und eilen im Zug nach vorne. Beim nächsten Blick aus dem Zug bemerke ich, es gibt gar keinen Bahnsteig. Was jetzt? Ein 2 Meter Sprung neben das Gleisbett? Nein, die indischen Züge haben beim Ausgang in den Wagon versenkt eine kleine Treppenleiter eingebaut. Es braucht lediglich einen Sprung von einem Meter. Wir helfen uns gegenseitig beim Aussteigen. Wir umgehen den Zug, und sodann zum Bahnsteig 1 und erklimmen diesen. Des Rätsels Lösung: In Honnavar bleiben fast alle Züge am Bahnsteig 1 stehen, nur wenn viel Verkehr auf der Strecke ist, ist es wie in unserem Fall Gleisbett 2. Gut, dass der Gegenzug während unserer Querung nicht gekommen ist 😉

16. Oktober: Metro in Bengaluru
Sr. Suneetha und ich wollen P. James besuchen. Sie schlägt vor mit der Metro zu fahren, was mich sehr freut: zum ersten Mal Metrofahren in Indien. Zur Metrostation fahren wir mit einer Riksha. Die Metro ist eine zumeist oberirdisch geführte Bahn. Die Gleisstrecke wird von mächtigen Betonpfeilern getragen. Eine Bahnfahrt beeinhaltet somit auch einen Blick von oben auf die Stadt. Die Stationen sind auch riesig. Der Zutritt ist nicht so einfach und hat seine Regeln: zuerst gibt eine Personenkontrolle wie am Flughafen und zudem wird das Gepäck gescannt. Nächster Schritt man geht zum Ticketverkauf und sagt dem Verkäufer wo man hin will. Gegen das Fahrgeld bekommt man einen Jeton auf dem das Ziel programmiert ist. Schritt drei man, macht sich auf den Weg zum Bahnsteig. Man muss dabei durch eine Schrankenanlage. Der Jeton öffnet die Schranke. Will man mit dem Lift zum Bahnsteig, braucht man etwas Geduld. Der Lift meldet beim indischen Gedränge sofort Überlast und fährt erst dann los, wenn einige wieder ausgestiegen sind. Am Bahnsteig gibt es Ordnungskräfte, die sich um ein geregeltes Ein- und Aussteigen kümmern, gegebenenfalls durch das Organisieren von Warteschlangen. Im Zug gibt es Sitzplätze entlang der Fenster... der Rest sind Stehplätze. Im Vergleich zur Wiener U-Bahn fährt die Metro in Bengaluru gemächlicher, langsamer aber auch ruhiger. Aber es ist weitaus das schnellste Verkehrsmittel in der Stadt. Beim Verlassen der Metro muss beim Schranken den Jeton einwerfen und der öffnet sich dann. Leider gibt es in Bengaluru derzeit nur zwei Linien. Viel Metro ist noch in Bau. Nachdem wir  die Metro verlassen haben, müssen wir noch eine Stunde Taxi fahren, bis wir bei P. James sind.

20. Oktober Mangaluru:
Das Gepäck für den Flug nach Mumbai wir gescannt. Wieder sind die Inspekteure mit meinem Koffer nicht zufrieden. Corpus delicti diesmal: die Fußbälle für die Schule in Khawleilung. Sie dürfen nur ohne Luft transportiert werden. Ein freundlicher Mitarbeiter übernimmt den Job des Luftentlassens.
Beim Handgepäck wird mein Rucksack beanstandet: Es gibt darin einen Schraubenzieher sowie sowie ein Set kleiner Schraubenzieher zur Reparatur von technischen Geräten. Diese hatte ich vergessen ins große Gepäck umzuladen, und ich verabschiede mich bereits innerlich von meinem Werkzeug und denke, dass ich es den Kontrolleuren schenken muss. Da meldet sich ein freundlicher Air India Mitarbeiter und sagt, dass er das große Gepäck noch einmal herausholen werde. Ich solle nur vor dem Check in warten. Das dauert und ich beginne tief zu beten, da ich nun wirklich nada durchmache: keinen Reisepass, keine Uhr, kein Handy, keinen Gürtel, keine Flugkarte... einfach nur ein paar Kleider am Leib... Der Air India Mann ist aber erfolgreich, bringt das Gepäck ich darf die Schraubenzieher umpacken... Es wird noch einmal gescannt... und wird nicht wieder beanstandet

20. Oktober Mumbai:
Zwei Schwestern HMR (Philomena und Felcita) holen uns (Sr. Oravia und mich) ab. Es gibt ein kleines Missverständnis, da sie im nationalen Airport warten und wir am internationalen ankommen. Mit einer Riksha fahrt können wir uns dann doch treffen. Mit zwei Rikshas fahren wir zur Eisenbahnstation Kurla... Riksha fahren ist an sich schon ein Abenteuer... aber beim dichten Verkehr noch einmal mehr ein Abenteuer. Kurz vor der Station Kurla bittet uns der Riksha Fahrer zu Fuß weiterzugehen... er sei jetzt einfach langsamer... Durch das Menschengewühl kommen wir zur Bahnstation Kurla. Sr. Philomena kauft für uns 4 Erste Klasse Tickets... denn in der ersten Klasse könnte es sein, dass wir noch Platz bekommen, zumal ja heute Sonntag ist, und eh nicht so viele unterwegs sind. Wir schleppen unsere 25 kg Koffer über die Überführung zum Bahnsteig 5... Koffer rollen geht nicht viel, es gibt immer wieder Barrieren, kaputte Gehwege, und viele Stufen. Sr. Philomena weiß, wo man in die erste Klasse einsteigt und das ist gut so... denn an den ein und ausfahrenden Zügen kann ich erkennen, was uns erwartet: die Zügen haben offene Türen und sind "bummvoll". Wie unser Zug einfährt, wir tatsächlich Möglichkeit haben einzusteigen und ich das schwere Gepäck in den Zug hebe... erwartet mich dort heftiges Geschrei... ich kenne mich anfangs nicht aus, bis mir erklärt wird, dass ich im Frauenabteil bin... ich springe wieder aus dem Zug, bei der nächsten Tür - die ist für Männer - wieder hinein ... und der Zug fährt los. Die Männer im Zug sind sehr freundlich, als wäre gerade ein Außerirdischer oder sonstwie schwer Beeinträchtigter eingestiegen und ich bekomme einen Sitzplatz(!). Allerdings sehe ich so die Schwestern nicht mehr... und wo muss ich eigentlich wieder aussteigen? Ich versuche mit dem Handy Kontakt aufzunehmen. Das gelingt nach einiger Zeit... meine Station heißt Kalyan. Der Zug ist recht "modern"... es gibt eine Anzeige, wo in Hindi, Mahrati und Englisch angezeigt wird, wie die nächste Station heißt. Es gibt auch eine Durchsage in diesen drei Sprachen, anfangs bin ich sehr angetan: immer wieder höre ich "Avila Station" : wie hat es die hl. Teresa nach Mumbai geschafft? Irgendwann lerne ich das doch etwas nüchterner zu deuten: "agla Station" meint "nächste Station"... Durch mein vieles Telefonieren ist der ganze Wagon informiert, dass ich in Kalyan aussteigen muss. Der Schaffner deutet mir eigens, auch einige Herren machen mich aufmerksam und ich tue, was ich bereits früher gelernt habe: ich versuche mich Richtung Türe in Position zu bringen. Wie wir in Kalyan ankommen, gibt es wieder hefiges Geschrei und Drücken von hinten. Gleichzeitig wollen andere junge Herren einsteigen und drücken von der anderen Seite... Ich verliere den Boden unter den Füßen - meine erste Elevation - und lande irgendwie auf dem Bahnsteig. Wieder geht es hinauf und hinunter... Es regnet, die Straßen sind schmutzig, also besser das Gepäck tragen... mit Riksha geht es dann zur HMR Niederlassung.

21. Oktober: Mumbai:
Wir stehen früh auf, feiern Hl. Messe (2.30 Uhr) und machen uns auf den Weg zum Flughafen. Alles ist ein bisschen kompliziert: wir setzen uns ins falsche UBER Taxi, dann wechseln wir mit Gepäck ins richtige Taxi. Wir sind schon spät dran und etwas nervös. Das Taxi wird noch einer Verkehrskontrolle unterzogen und muss zur nächsten Tankstelle. Wir erreichen knapp aber trotzdem rechtzeitig den Airport. Wir stellen uns in der langen, nervösen Schlange beim Air India Schalter an. Wir sind nicht die einzigen, die schweinbar spät drann sind... Nachdem wir unsere Säfte unnotwendigerweise vorzeitig entsorgt hatten, beginnt das große Warten. Der Flug wird von 6.00 auf !0.00 Uhr verschoben. Wir rechnen uns aus, dass wir es ganz knapp schaffen werden, in Kolkata nach Aizawl umzusteigen. Mittlerweile erreicht uns eine E-Mail, in der unser Flug für 13.30 angekündigt wird... Damit verlieren wir auch den Anschluss in Kolkata nach Aizawl. Wir nehmen Kontakt mit P. Sabu auf. Er hat schon die halbe Wegstrecke Khawlailung - Aizawl hinter sich... Jetzt kehrt er um. Wir fliegen nach Kolkata und verhandeln dort mit Air India. Sie stellen ein Hotel zur Verfügung und buchen uns für den Folgetag in die erste Klasse. Vor den zu erwartenden Entbehrungen in Mizoram eine nette Abwechslung.

Samstag, 19. Oktober 2019

2019 Myriam

19. Oktober: auf den Spuren der Hl. Myriam...
Ich besuche zuerst das Kloster der Karmelitinnen in Kankandy. Es wurde erst einige Jahre nach Myriam in Indien errichtet.
Das erste Kloster in dem Myriam die Profess abgelegt hat ist im St. Anna Kloster des Apostolic Carmel.
Apostolic Carmel ist eine Schwesternkongregation, die im Geist des Karmel lebt. Im Unterschied zu den Schwestern OCD jedoch auch apostolisch tätig ist. Mit Myriam kamen nicht nur zwei weitere Karmelitinnen erstmals nach Indien, sondern auch 3 Schwestern des Apostolic Carmel. Sie lebten anfangs im gleichen Haus und hatten lediglich getrennte Wohnbereiche.
Ich konnte auch ein paar Fotos machen:
Altar in der Kapelle, in der Myriam ihre erste Profess machte.
Zelle, in der Myriam gelebt hat, rechts im Bild Sr. Shamita, Provinzoberin des Apostolic Carmel.


unten ihre Professformel
wo jetzt die Büste ist, war der Baum, auf dem Myriam geschwebt ist und ihre Ekstasen hatte.

Montag, 7. Oktober 2019

2019 Zeitplan

Zeitplan für die 5. Indienreise 2019

27. September: Abflug in Wien
28. September: Delhi - Bengaluru - Mangaluru - Mount Rosary (Alangar)
29. September: Mangaluru: Besuch bei Sr. Oravias Schwester
am Nachmittag Exerzitien in Ryshivana

5. Oktober: Nachmittag Rückreise nach Mount Rosary (Alangar)
6. Oktober: silbernes Professjubiläum der Schwestern Irene, Keshine, Nancy, Jacintha und Roopa 
7. Oktober: Eröffnung des Spitals der Schwesterngemeinschaft Helpers of Mount Rosary in Alangar
8. Oktober: Reise nach Goa 
9. Oktober: Besuch der Wallfahrtskirchen zum hl. Franz Xaver und zum hl. Josef Vaz
10. Oktober: Reise nach Honnavar: (Besuch der Gemeinschaften der Mitbrüder OCD und der Schwestern HMR)
11. Oktober: Rückreise nach Mount Rosary (Alangar)
12. Oktober: Besuch der HMR Gemeinschaft in Manila
13. Oktober: Besuch der Pfarrkirche von Nellikar, des HMR Hauses dortselbst und des Elternhauses von Sr. Joyet
14. Oktober: Abschied in Mount Rosary, Nachtbus nach Bengaluru
15. Oktober: Besuch der HMR Gemeinschaft und des Provinzialates der Karmelitenprovinz Karnataka Goa: Festmesse mit Erzbischof Peter Machado von Bengaluru
16. Oktober: Besuch bei P. James Niravath in Karmelaram, Abends Reise nach Mangaluru
17. Oktober: Aufenthalt im Kloster OCD beim Infant Jesus Shrine
18. Oktober: Besuche bei den Schwestern des Apostolic Carmel in St. Agnes, P. Rathans Mutter und im Altenheim der HMR Schwestern in Sevanilya... alle in Mangaluru
19. Oktober: Besuch bei den Schwestern OCD in Kankandy/Mangaluru, anschließend mit P. Gregory Besuch der Kathedrale und den Gräbern der Bischöfe OCD, anschließend Besuch des Provinzialats des Schwestern des Apostolic Carmel in St. Anna. Dieses ist auch das erste Kloster der Karmelitinnen OCD. Die Kapelle in der die hl. Myriam von Abelin ihre Profess abgelegt hat ist noch erhalten, ebenso ihre Klosterzelle.
20. Oktober: Reise nach Mumbai: Besuch des Altenheims, das die Schwestern HMR dort leiten. 
21. Oktober: Reise von Mumbai über Kolkata und Aizawl nach Khawlailung in Mizoram... hat nicht "funktioniert": Der Flug, der um 6.10 Uhr hätte durchgeführt werden sollen, fand erst in der Mittagszeit statt. Da es keinen Flug mehr nach Aizawl gab, wurde uns ein Hotel und Flugkarten für den Folgetag angeboten. Dieses Angebot haben wir dankend angenommen. P. Sabu war schon auf dem halben Weg von Khawlailung nach Aizawl, ist wieder umgekehrt und hat uns am nächsten Tag abgeholt. In der Nähe des Flughafens haben wir die Jesuiten besucht und bei ihnen Mittag gegessen. Dann haben wir den Regionaloberen für OCD-Nordost, P. Xavier vom Busbahnhof abgeholt (Er war aus Shilong angereist.) Sodann haben wir dann den 6 Stunden Weg nach Khaweilung begonnen. Eine Zwischenstation haben wir bei den Don Bosco Salesianern - zwei Stunden vor dem Ziel - gemacht. 
23. Oktober: Am Vormittag gab es "Kulturprogramm" in der Schule, die von den Patres OCD und den Schwestern HMR geführt wird. Es wurde gebetet, gesungen und getanzt.
Am Abend waren wir bei einer Familie eingeladen, wo mit vielen Nachbarn eine Rosenkranzandacht gehalten wurde.
24. Oktober: Mein persönliches Programm ist die online Registrierung, die ich als Ausländer für eine besonders geschützte Zone (Mizoram ist ein Staat im geschützten Nordosten Indiens) machen muss. Das ist umfangreicher und schwieriger als einen Blog zu schreiben... Ich kämpfe mich jeden Tag ein bisschen weiter nach vor... vielleicht gelingt es bis zur Abreise mich gültig zu registrieren.
Am späten Vormittag machen wir einen Ausflug zu jenem Fluss, an dem die Patres in der Anfangszeit ihre Wäsche gewaschen haben. Dabei kann man auch die Umgebung von Khawlailung kennenlernen, im besonderen die Straßen, deren Zustand einem schlechten Güterweg in den Alpen gleicht.
25. Oktober: Wir besuchen Serchip. Die Little Flower Convent School der Franziskaner-Ursulinen Schwestern hat gerade Elterntag und ein umfangreiches Kulturprogramm.
Am Nachmittag besuchen wir die Polizeistation, wo ich meine Registrierung endlich zum Abschluss bringen kann.
26. Oktober: Ich bin krank. In der Früh werde ich zum örtlichen Krankenhaus gebracht. Ein Labortest ergibt dass ich total "negativ" bezüglich Tropenkrankenheiten, trotzdem schaue ich aus wie 7 Tage Regenwetter.
Die Schwestern möchten mit den Patres einen bestimmten Ort besuchen... das Auto wird unterwegs kaputt und es gilt missionarische Geduld zu üben.
27. Oktober: Für mich weiter Schonung in Khawlailung für die Schwestern Besuch der Missionstation Thingliang
28. Oktober: Um mich zu schonen, wird der erste Teilabschnitt der Rückreise vorgezogen. Heute geht es zu den Jesuiten, Nahe dem Flughafen Aizawl (siehe 21. Oktober)
29. Oktober: Reise von Aizawl nach Kolkata. Am Nachmittag besuchen wir Missionarinnen der Nächstenliebe (Mutter Teresa Schwestern). Wir dürfen am Grab der Heiligen eine Heilige Messe feiern. Wir sprechen auch mit Sr. Lynn: sie ist die Schwester des Schwagers von Sr. Oravia. Wir übernachten bei den Patres OCD in Kolkata. 
30. Oktober: Wir besuchen nochmals die MC Schwestern. Nach der Feier der Heiligen Messe und dem Frühstück besuchen wir ein Alten- und ein Kinderheim der Kongregation... und machen uns dann auf den Weg zum Flughafen Kolkata: Sr. Philomena fliegt nach Mumbai zurück, Sr. Oravia und ich fliegen nach Bengaluru. 
Vom 31. bis zum 4. November sind wir in Bengaluru: Die Aktivitäten sind meinerseits etwas eingeschränkt: Meine Lunge ist verstaubt... was auch ein Röntgenbild in der unweit gelegenen Shobha Klinik bestätigt. Am Sonntag besuchen wir die HMR Gemeinschaften im St. John's Spital und am Altersitz der Bischöfe von Bengaluru (Sunset Glow).
Am Montag in der Früh machen wir uns gleich nach der Hl. Messe auf den Weg zum Kempe Gowda Airport in Bengaluru. Wir fliegen von Bengaluru über New Delhi nach Wien.

Sonntag, 16. Oktober 2016

2016 - Khawlailung

Khawlailung ist ein Dorf im Bezirk Serchip, das zirka 500 Häuser zählt. Geschätzt wird die Bevölkerung auf zirka 2.000. Es dürfte auf zirka 1.000 Meter Seehöhe liegen. Die Bewohner sind alle Christen, die zumeist der Presbyterianischen Kirche zugehören. Es gibt auch andere christliche Denominationen. 35 Familien sind katholisch. Zur katholischen Pfarre gehören noch vier Filialen, die in anderen Dörfern gelegen sind und noch einmal 35 Familien zählen. Die Pfarre wird seit vier Jahren von den Karmeliten betreut. Diese unterhalten auch eine Mount Carmel English Medium School. Diese Schule zählt derzeit 270 Schüler, die nicht nur aus Khawleilung, sondern auch aus Nachbardörfern kommen.
Die Gemeinschaft der Karmeliten besteht aus P. Sabu, der Pfarrer und Hausoberer ist, P. Anthony, der Direktor der Schule und Br. Morningstar. Er ist ein Priesteramtskandidat in unserem Orden aus dem indischen Bundesstaat Meghalaya und verbringt ein Jahr seiner Ausbildung in Khawlailung.
Seit einem Jahr gibt es auch eine Gemeinschaft von Schwestern der Helpers of Mount Rosary vor Ort. Sr. Suneetha, Sr. Celine und Sr. Shanti helfen den Karmeliten in der Pfarre und in der Schule. Sr. Prescilla und Sr. Meera wollten ihre Gemeinschaft besuchen und zusammen mit dem Regionalvikar der Karmeliten in diesem Gebiet P. Xavier Jayaraj ein Jahr Zusammenarbeit „evaluieren“. P. Xavier ist am Sonntag nach Khawlailung gekommen.
Vor diesem „Gipfeltreffen“ haben wir folgendes unternommen: wir besuchten die Schule, nahmen am Pfarrleben teil, und ließen uns in die Lebens- und Arbeitsgewohnheiten der Mizos einführen. Am Samstag, dem Hochfest der hl. Teresa waren wir in der Bezirksstadt Serchip.

Schulbesuch
Die Schule ist eine „Englische“ Schule, das heißt die Schüler werden angehalten Englisch zu sprechend und Mizo zu vermeiden. Ziel ist, dass die Schüler nach Austritt aus der Schule sich auch in Englisch verständigen können und ihnen der Weg zu weiterführender Ausbildung auch in anderen indischen Bundesstaaten eröffnet wird. Tatsächlich ist die Verständigung mit den meisten Mizos sehr schwierig, weil sie kein Englisch können und wir immer einen Dolmetscher dabei haben müssen. Die Schule ist sehr beliebt und erfreut sich regen Zulaufs. Es gab auch ein „Kulturprogramm“. Unter anderem haben die älteren Schüler einen Bambusstangentanz aufgeführt. Es gibt davon ein (nicht ganz perfektes) Video, das ich „uploaden“ werden, sobald ich wieder stabiles und schnelles Internet bekomme.

Pfarrleben
Die wenigen Katholiken, die es gibt sind sehr eifrig. Etliche kommen fast täglich in die Heilige Messe. Eine wichtige Funktion hat dabei der Katechist. Er ist gebürtiger Mizo und übersetzt die Ansagen und Predigten der Priester (die gebürtig aus Kerala sind und sich mit der lokalen Sprache noch schwer tun). Am Abend im Oktober ist jeden Wochentag in einem anderen Haus der Rosenkranz. Zum Rosenkranz waren nicht nur wir Ordensleute, sondern auch andere Pfarrmitglieder eingeladen. Singen tun die Mizos beim Gottesdienst gerne, auch viele Strophen. Wichtigstes Instrument ist die Trommel. Ich werde einige Beispiele zu gegebener Zeit „uploaden“. Am Sonntag gab es im Anschluss an die Heilige Messe wieder „Kulturprogramm“, um die Auswärtigen zu begrüßen.

Lebens- und Arbeitsgewohnheiten.
Mizoram ist eine Zusammensetzung der Worte Mi = Volk, Zo = Gebirge und Ram = Land. Die Mizos sind also Hochländer oder bei uns in Österreich würde man sagen: Bergbauern. Die meisten sind tatsächlich in der Landwirtschaft beschäftigt. Sie bauen auf den steilen Hängen, Bananen, Orangen, Zitronen, Zuckerrohr, Ingwer, Bohnen, Kartoffeln usw. an. In den wenigen Talflächen gedeiht das Hauptnahrungsmittel Reis. Wenn es geht halten die Leute auch noch Geflügel und Schweine. Von dem was sie erwirtschaften leben sie. Sie können nicht viel verkaufen und sind daher arm. Die Häuser sind meist einstöckige Pfahlbauten, die sie in den Abhang neben der Straße errichten. Wenn es die finanziellen Mitteln erlauben, dann ist das Grundgerüst der Häuser aus Stahlbeton, sonst aus Holzpfeilern. Die Wände sind meist Eternitplatten oder Wellblechteile. Das Dach ist auch meistens Wellblech. Das Klima ist eher tropisch erlaubt dieses Wohnen. Die Temperaturen sinken nicht unter 11 Grad sinken (Dezember). Derzeit ist es recht warm. Ich schwitze viel.
Die Straßen sind sehr schlecht. Besonders die Nebenstraßen sind nur mit Geländefahrzeugen zu bewältigen. In der Regenzeit sind manche Gebiete nur zu Fuß erreichbar. Das Autofahren ist nicht möglich weil der Schlamm, der auf der Straße liegt, diese rutschig macht und die Löcher zum Teil mit Wasser gefüllt und zu tief sind. Autofahren ist manchmal wie Bootfahren. Die Wege sind auch immer wieder unterbrochen, da Starkregen und Erdbeben Erdrutsche auslösen.
Elektrischen Strom gibt es wie im übrigen Indien mit Unterbrechungen. Es gibt zwar viel Niederschlag, trotzdem müssen die Mizos mit der Ressource Wasser vorsichtig umgehen. Es gibt Wasserspeicher, die meist Regenwasser speichern. Quellen und der Fluß sind in Khawlailung nicht erschlossen… aber das soll bald kommen, hat uns der „Bürgermeister“ gesagt.

Serchip
Am Samstag, dem Hochfest der heiligen Teresa, hatten wir eine Einladung vom Pfarrer in Serchip. Zum Mittagessen hat er auch noch Mitglieder zweier anderer Schwesternkongregationen, die es dort gibt eingeladen. Wir haben auch deren Schule besucht und über die verschiedenen Herausforderungen, die es für Schulerhalter gibt gesprochen.
Am Abend haben wir Hl. Messe (in Englischer Sprache) gefeiert. Ich durfte Hauptzelebrant sein und der Katechist hat meine Predigt übersetzt. 

Freitag, 14. Oktober 2016

2016 Reise nach Mizoram

Am Sonntag Abend, 9. Oktober machten sich Sr.  Prescilla, die Generaloberin der Helpers of Mount Rosary und ich auf den Weg nach Mizoram. Unsere erste Etappe war ein Nachtbus von Moodbidri nach Bangalore. Vom Komfort her war das Fortbewegungsmittel eher zurückhaltend. Über jedes Schlagloch, jeden Speed Breaker wurden wir pünktlich informiert. In Bangalore konnten wir in der Niederlassung der Schwestern etwas Schlaf nachholen. Am Abend waren wir in der Hl. Messe in der Pfarre St. Patrick. Sie feierte das 175 jährige Bestandsjubiläum. Hauptzelebrant waren der Apostolische Nuntius für Indien, Konzelebranten waren etliche Bischöfe, viele Priester, noch mehr Ordensschwestern und natürlich viiiiiiiiiiiiiiiiel Volk.
Am Dienstag feierten wir um 3.15 Uhr in bescheideren Umständen Hl. Messe und machten uns dann auf den Weg zum Flughafen. Nunmehr waren wir zu Dritt: Sr. Meera, eine der Generalrätinnen von Sr.  Prescilla, kam mit uns. Um 6.45 war unser Flug nach Kolkata, der Weiterflug nach Imphal und Aizawl um 11.15.  Um 13.45 landeten wir in Aizawl, der Hauptstadt von Mizoram. Da ich leicht als Ausländer zu identifizieren war und Mizoram zu einer besonders geschützten Zone der Zentralregierung von Indien zählt, durfte ich bei Beamten Meldung machen, die mich dann zur Registrierung der Ausländer zu einer speziellen Stelle nach Aizawl schickten. P. Sabu, der Obere, der Missionsstation von Khawlailung, dem Ziel unserer Reise,  holte uns ab und fuhr zuerst zur Registrierungsstelle. Der Beamte dort war recht langsam, pflichtbewußt und freundlich. Er ließ mich in seinem Büro dringende Computerarbeiten erledigen. Nachdem ich der letzte Kandidat an diesem Tag war,  bat er im Auto ein Stück weit mitfahren zu dürfen. Das ermöglichten wir ihm gerne.
Nach 16.00 brachen wir endlich nach Khawlailung auf. Mizoram ist Land mit vielen steilen Hügeln. Die Wege sind daher kurvenreich und durch Erdrutsche immer wieder stark in Mitleidenschaft gezogen. Für 130 km brauchten wir knapp 5 Stunden.

Freitag, 7. Oktober 2016

2016 - Feierliche Profess

Der 7. Oktober ist in der katholischen Kirche der Gedenktag Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz. Für die Schwesterngemeinschaft der Helpers of Mount Rosary ist es (liturgisch) ein "Hochfest". An diesem Tag legen die jungen Schwestern, die die verschiedenen Ausbildungsetappen durchlaufen haben, ihre "feierliche Profess" ab und schließen sich somit für immer der Ordensgemeinschaft an.
In diesem Jahr sind es die Schwestern Felcita, Pria, Pramilla, Prema, Vanita und Sunitha... siehe im Bild von links nach rechts knieend.
Die Feier begann um 10.00 Uhr Ortszeit und wurde vom Bischof der Diözese Mangalore Aloysius Paul D'Souza geleitet. Mitzelebriert haben auch viele Priester, Schwestern und viele Verwandte der Schwestern.
Bischof Aloysius gratulierte in seiner Predigt den Schwestern weil sie Christus ihr Leben schenkten und er gratulierte dem Gründer und der Schwesterngemeinschaft, dass sechs Schwestern die Profess ablegten, wo es in dieser Zeit doch wenig geistliche Berufe gäbe und er gratulierte den Eltern für ihre Töchter.
Er erzählte aus seinem Leben das Zeugnis seiner älteren Schwester, das ihn Zeit seines Lebens sehr beeindruckt und geprägt hat. Am Abend vor dem Eintritt ins Kloster habe sie zu Hause einen sehr schönen Sari und viel Schmuck getragen. Nach dem Abendessen habe sie sich umgezogen, einen ganz schlichten Sari genommen und allen Schmuck der Mutter gebracht. Als er, der kleine Bub, seine große Schwester fragte, wohin gehst Du, habe sie geantwortet: Jesus ruft mich, ich folge ihm.
Sodann rief er den Schwestern in Erinnerung, dass Maria, die Mutter Jesu, auch ihre Mutter sei, die sich um ihre Kinder sorgt. "Sie sorgt sich um Euch... und Ihr werdet wie sie, weil Ihr einfach seid wie sie".
Noch einige andere tiefe Gedanken sagte der Herr Bischof, die ich aber hier nicht wiedergeben kann. Zum einen verstehe ich die Sprache Konkani nicht und zum anderen war ich auf Grund der vorangegangen Nacht (siehe voriger Post) so müde, dass ich während der Predigt dreimal eingeschlafen bin. Der Schlaf während der Predigt und auch das nonverbale, beeindruckende Lebenszeugnis des Bischofs stärkten mich so sehr, dass ich die restliche Feier - und sie dauerte immerhin zwei Stunden - gut mitfeiern konnte.
Nach der kirchlichen Feier gab es einen herzlichen Empfang für die Schwestern und ihre Verwandten in einer Halle unweit der Kirche. Dem folgte das Mittagessen und die Verabschiedung der Verwandten, die zum Teil sehr lange Wege hinter sich und vor sich hatten.
Hier ein Link zu einer kleinen Bildersammlung der Feierlichkeiten.
Es soll auch ein Video von der Feier veröffentlicht werden... wenn es soweit ist, werde ich hier einen Link setzen

Donnerstag, 6. Oktober 2016

2016 - Start mit Hindernissen

"wir" (Veronika, Maria, benno.m) im Refektorium
Am 5. Oktober 2016 wollten wir (siehe Bild: Veronika, Maria, und benno.m) über München, Abu Dhabi nach Mangalore fliegen. Ein Unfall auf der Autobahn bei Ried und der sich daraus resultierende Megastau hat unsere rechtzeitige Ankunft am Münchner Flughafen verhindert.
P. Florian, Prior, Veronika, Maria, Br. Tarsicius
Nach dem Umbuchen der Tickets sind wir zum Münchner Karmelitenkloster gefahren. Die Mitbrüder haben uns gestrandeten Reisenden herzliche Gastfreundschaft zuteil werden lassen. Am nächsten Tag haben wir einen neuen erfolgreicheren Anlauf genommen, Wir waren rechtzeitig am Flughafen und kamen gut durch die verschiedenen Kontrollen. Der Flieger nach Abu Dhabi hatte Startschwierigkeiten. Eine defekte Rauchmeldeanlage musste gewartet werden, sodass sich der Flug eine knappe Stunde verzögerte.  Der Flug an sich verlief reibungslos, jedoch die verspätete Ankunft sorgte dann Unruhe bei manchen Passagieren, die ihren Anschlussflug verpassten. Für uns bestand diese Gefahr nicht, da wir sowieso sechs Stunden auf den Weiterflug nach Mangalore warten hätten müssen. Lediglich das Schlafen war in dieser Nacht ziemlich unmöglich: ein Nickerchen auf einer Couch wurde von einem Angestellten unsanft beendet: "no sleeping here", die Sitze im Flugzeug (Boeing 737-86N) waren normal eng, die Flugdauer kurz, und dazwischen gabs was zu essen.
Vor der Landung gab es aber einen herrlichen Blick auf das (Wolken-)Meer im Sonnenaufgang. Das Bild anbei kann kaum die vielfältigen Wolkenformationen und die Farbstimmungen wiedergeben... noch ein paar Bilder vom Flug gibt es hier zu sehen.
Nach erfolgreicher "Immigration", wurden wir von einem Angestellten der Schwestern abgeholt und erreichten eine Stunde vor Beginn der Feier Mount Rosary... siehe nächster Post